Damals steckte die Kinderkrebsforschung noch in Ihren Anfängen. Auch eine psychologische Betreuung der Kinder, Eltern bzw. der gesamten Familie war damals noch nicht vorgesehen. Ein durchschnittlicher Krankenhausaufenthalt belief sich auf 6-8 Monate. Eine gefühlte Unendlichkeit. Eine ungeahnte familiäre Belastung. Das komplette Leben auf den Kopf gestellt.
Lange galt der Zugang für Besucher zur Station ab 18 Jahren. Geschwister sahen sich lange nicht. Sahen ein Elternteil kaum. Es fiel schwer die Situation zu verstehen, zu erklären und damit umzugehen. Auch die Haushaltsführung, die Kinderbetreuung und der Beruf stellten die Eltern vor riesige Herausforderungen. Es ist schwer klare Gedanken zu fassen, wenn das eigene Kind mit einer tödlichen Krankheit kämpft.
Ein Sofa neben dem Fahrstuhl zur Kinderkrebsstation wurde zu einem Treffpunkt. Zu einem Ort des Austausches. Hier trafen sich allabendlich die Eltern von Station. Es wurden Sorgen, Probleme und Herausforderungen geteilt. Tränen vergossen. Zuversicht aufgebaut. Organisiert.
Nicht nur die persönlichen Herausforderungen galt es zu meistern. Selbst 1985 waren die Kassen der kommunalen Krankenhäuser leer. Kein Geld für moderne Technik, ausreichendes Personal, für eine freundliche und gesundheitsfördernde Raumgestaltung. Diese Missstände galt es zu beheben, um den Heilungsverlauf der erkrankten Kinder bestmöglich zu gestalten.
Der Elternverein Leukämie- und Tumorkranker Kinder Bremen e.V. war geboren.
Die erste materielle Anschaffung war eine Waschmaschine. Die Trost und Kraft spendende Eigenschaft eines Kuscheltuches ist kaum in Worte zu fassen. Ein spontaner hygienischer Ausfall gleicht einem Weltuntergang. Man mag es kaum glauben, eine bis heute geniale Anschaffung.